Panneau 2 Wohltätigkeit, Luft und Ordnung

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Wohltätigkeit, Luft und Ordnung

Das Prinzip Gartenparzellen an arme Bürger zu verteilen, fußt auf Erfahrungen, welche bereits im 18. Jahrhundert gemacht wurden.  Durch den Gartenbau sollte die Ernährung und das Einkommen der Arbeiterschicht verbessert werden. Der Mediziner und Pädagoge Daniel Gottlob Moritz Schreber setzte sich für Volksgesundheit, Tugendhaftigkeit und Sauberkeit ein.1864 durch den Leipziger Schuldirektor Ernst Innocenz Hausschild gegründet, standen demnach pädagogische und soziale Fragen im Vordergrund des ersten „Schrebervereins“ und „Schrebergarten“. Hier ging es vor allem darum, Kindern und Jugendlichen in der engen Stadt die Möglichkeit zum Spielen unter freiem Himmel zu geben und ihre Eltern über erzieherische Fragen aufzuklären.

Ganz in diesem Geiste wurde 1914 die Luxemburger Abteilung des Roten Kreuzes gegründet. In Deutschland verwaltete diese Vereinigung damals bereits mehrere Arbeitergärten. Der Luxemburger Architekt Georges Traus veröffentlichte sein « Gesundbuch der Wohnungen », sowie den « Leitfaden der Hygiene » den er zusammen mit Dr Feltgen erarbeitet hatte. Der Vorsitzende des Stahlkonzerns ARBED Emile Mayrisch und seine Frau Aline Mayrisch-de Saint Hubert setzten sich stark für den Bau von Arbeiterwohnungen mit Gärten ein. Direktoren, Beamte der lokalen Hüttenindustrie sowie Hüttenarbeiter waren jahrzehntelang in den Vorständen der Kleingärtnervereine vertreten.

Für den Obst- und Gartenbauverein Differdingens galt die Überzeugung, dass « durch die Anlage von Arbeitergärten, (…) eine bodenständige, gesunde, schaffensfrohe und zufriedene Arbeiterbevölkerung geschaffen werde (…), die nach harter Tagesarbeit erquickende Ruhe und wohltuende Beschäftigung für ihre Mußestunden suchen und finden wollen » (Luxemburger Wort, 17. Februar 1914)

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