Zwölf Wochen schöne Krokusse

Wie haben wir gärtnernden Menschen es doch gut. Nehmen ein paar Zwiebelchen, die so gut wie nichts kosten, in die Hand, verteilen sie im Garten, pflanzen und lassen sie wachsen. Sie blühen, eine Blüte schöner als die andere, jedes Jahr kommen neue hinzu.  Schon früh im Jahr beginnt der Flor, noch ehe der letzte Schnee geschmolzen ist und endet erst Anfang Mai. Das Ganze nennt sich Krokus.

Die ersten Krokusse sind den Schneeglöckchen dicht auf den Fersen, blühen häufig neben ihnen, an einem besonders geschützten, warmen Platz, wo die Sonne den Schnee wegschmilzt. Das könnte Crocus imperati sein. Er blüht zwischen Januar und März.

 

Einer, der es ebenfalls besonders eilig hat, ist Crocus ancyrensis, eine rein gelbe Zutat aus der Türkei. Schon ab Februar öffnet er seine ziemlich großen Blüten.

 

Gleich mehrere frühe Sorten liefert Crocus biflorus mit vorwiegend weißen Blüten, doch „Blue Pearl“ hat außen wasserblaue. Im Spiel mit reflektierendem Schnee gibt es im Sonnenlicht faszinierende Momente.

 

Ab Februar bis weit in den März hinein blühen Sorten von Crocus chrysanthus, gelbe, purpurviolette, weiße, alle ziemlich großblumig. Der Elfenkrokus Crocus tommasinianus blüht ebenfalls ab Februar sehr reich. Er ähnelt dem „Husumer Krokus“, der weite Flächen im Husumer Schlosspark in ein lila Märchenfeld verwandelt. An diese spezielle Sorte ist schlecht ranzukommen, doch Crocus tommasinianus eifert ihm nach, ebenso Crocus etruscus „Zwanenburg“ und Crocus vernus. Diese Krokusse haben einen unbändigen Vermehrungswillen. Man sagt: Sie verwildern. Dazu gehört, dass man anfangs möglichst größere Zwiebelmengen dort setzt, wo sich Krokusse wohl fühlen: in gebremste Sonne oder hellen Schatten, guten, humosen Boden und sie dann völlig in Ruhe lässt. Sie vermehren sich durch Samen, Ausläufer und Tochterzwiebeln. Eventuell vermehrt man sie durch Teilung umfangreicher Zwiebelhorste gleich nach der Blüte. Grundsätzlich hält man sich mit Pflegemaßnahmen zurück. Krokusse sorgen im Allgemeinen für sich selbst.

 

Für die späteren Blüten ab März und im April sind die großblumigen Garten-Hybriden zuständig. Seit Jahrzehnten bewährt sind die Farben Gelb „Gelbe Riesen“, Weiß „Jeanne d’Arc“, Purpurn „FlowermRecord“, Hellblau „Queen of The Blues“, Blau „Remembrance“ und andere. Man setze sie sowohl an kühlere wie sonnig-warme Stellen, sodass sich der Flor über einen längeren Zeitraum bis Anfang Mai hinzieht.

 

Ilse Jaehner

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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