„Farb-Weiden“ – Salix-Sorten

„Farb-Weiden“, wie wir sie nennen, sind sie zwar eigentlich nur im Winter, aber dann sind sie absolute Spitze! Ich meine die vielen mittlerweile kultivierten Weiden, die eine auffallend gefärbte Rinde haben. In Gruppen gepflanzt, wirken sie wunderbar gegen den grauen Winterfrust im Garten.

Eigentlich stelle ich an dieser Stelle immer eine einzige ausgewählte Pflanze vor – doch in diesem Fall muss ich eine Ausnahme machen – denn es gibt viele dieser schönen alten und neuen Weiden-sorten, die in der Garten- und vor allem Landschaftsgestaltung unbedingt mehr verwendet werden sollten!

Die Ackerbauschule besitzt eine bedeutende Gehölzsammlung, und einer der Schätze darin ist die Weidensammlung, auch Salicetum genannt, mit etwa 60 verschiedenen Weiden. Seit einigen Jahren tragen wir hier eine spezielle Sammlung von eben jenen „Farb-Weiden“ zusammen, die im Winter auffallend gefärbt sind. Darunter befinden sich alte, schon 100 Jahre alte Sorten wie die orangegelb gefärbte Salix alba „Britzensis“, aber auch ganz neue Sorten, wie die bläulich bereifte Salix daphnoides „Blue Streak“. Sogar einige reine Wildarten haben eine wundervolle Winterfärbung, wie die fast weiße Salix irrorata aus den USA. Die Sorten dieser Weiden haben Namen wie „Yelverton“, „Fantasia“, „Kuba Dola“, „Oxford Violet“ oder „Noir de Villane“– und alle sind sie wunderschön!

Auch an der Mosel haben die Winzer seit Langem Weiden gepflanzt, deren einjährige Triebe zum Binden der Reben verwendet werden – auch heute noch sieht man diese kleinen Weidenkulturen, die ebenfalls im Winter wunderschöne Farbeffekte erzeugen.

Wichtig ist, diese Weiden in Gruppen zu pflanzen – dabei kann man z. B. vor modernen großen Gebäuden wie Bürogebäuden gleichflächig arbeiten – und man muss zudem die jungen Triebe etwa Mitte März zurückschneiden, vor dem Neuaustrieb, aber nach dem herrlichen Winteraspekt. In allen nicht zu trockenen Böden gedeihen diese Weiden vorzüglich.

Die beigefügten Bilder entstanden im LTA-Arboretum, aber auch an der Pariser Gartenbauschule und in Wisley in England. Geschickt gepflanzt, kann man auch im Winter farbige, lebende Zäune oder Skulpturen daraus flechten, aber diese müssen ebenfalls zurückgeschnitten werden. Wie auch immer: unbedingt empfehlenswert!

 

Text und Fotos: Eike Jablonski (LTA)

 

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