KAMPF DER GIGANTEN

Jetzt wird manch einer die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und „Oh mein Gott“ denken. Aber vorweg mal zur Beruhigung, es geht nicht um Riesenmammutbäume, für die jeder durchschnittliche luxemburgische Garten viel zu klein ist und den man doch lieber in den Parkanlagen bewundern sollte.

Die Riesen, an die ich jetzt denke, sind im krautigen Bereich der Pflanzenwelt anzusiedeln und sind Stauden, die unter anderem durch ihre Höhe bestechen. Die weidenblättrige Sonnenblume „Helianthus salicifolius“ beispielsweise ist eine solche Staude, sie wird bis zu 2,50 m hoch und ihre Stängel erinnern an Federboas. Sie blüht recht spät im Herbst, wenn sie es überhaupt schafft, zur Blüte zu kommen. Will man sie nur als Blattschmuck halten, so kann man sie auf der gewünschten Höhe abschneiden und schon hat man einen attraktiven Sichtschutz über den Sommer hinweg.

Eine andere Sonnenblume, die eine stolze Höhe erreicht, ist die Riesen-Sonnenblume „Helianthus giganteus“. Sie ragt mit einer Höhe von 3 m in den Himmel hinein. Da diese Pflanze sehr viel Energie in ihr Wachstum steckt, blüht sie erst im Herbst. Die Sonnenblumen brauchen trockene und nährstoffreiche Böden, denn irgendwo müssen sie ihre Energie hernehmen. Nicht zu verwechseln sind diese Staudensonnenblumen mit ihren einjährigen Verwandten, die nur einen Sommer lang Freude bereiten.

 

Sind es bei der weidenblättrigen Sonnenblume die Blätter, die sehr hoch werden, so ist es bei der Steppenkerze „Eremurus“ die Blüte, welche die Blätter überragt und je nach Sorte bis zu 2,5 m erreichen kann. Steppenkerzen sind etwas frostempfindlich und der Austrieb sowie die Blätter sollten vor der Kälte geschützt werden, sie blühen während der Sommermonate Juni bis Juli. Fast schon als Zwerge erscheinen dagegen der Riesen-Sonnenhut „Rudbeckia maxima“ und der Fallschirmsonnenhut „Rudbeckia nitida“, die eine Höhe bis zu 2 m erreichen können und ebenfalls sonnige, trockene Standorte bevorzugen.

Ist von Riesen im Garten die Rede, so sollte man nicht nur jene Pflanzen betrachten, die in die Höhe schießen. Das Mammutblatt besticht zum Beispiel durch die großen rundlichen Blätter und bevorzugt feuchte Standorte. Diese Pflanze ist eher empfindlich und bedarf sehr viel Plege und auch eines guten Winterschutzes. Nichtdestotrotz gehört sie in die Reihe der Riesenstauden, da ihre exotischen Blätter einen Durchmesser von über 2 m erreichen können.

Es ist festzustellen, dass alles Große recht viel Platz in Anspruch nimmt. So verhält es sich mit großen Bäumen und auch mit den Riesenstauden im privaten Garten. Aus diesem Grund ist Vorsicht bei der Standortwahl geboten, denn schade wäre es, wenn man zur Säge oder zum Spaten greifen müsste, um dem Ausbreitungsdrang der Riesen entgegenzuwirken. Die Giganten brauchen eben etwas mehr Platz als die durchschnittlichen Blumen.

Trotzdem können auch größere Stauden durchaus interessant sein, vor allem wenn man einen temporären Sichtschutz benötigt.

Dipl.-Ing. der Landschaftsarchitektur

Nadine Weirich

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