YUCCA (YUCCA FILAMENTOSA)

 Ein amerikanischer Einwanderer im Garten bereitet normalerweise Kopfzerbrechen und Sorgen. Der Kartoffelkäfer macht sich hungrig über das Kartoffelbeet her und die Reblaus ließ die Winzer bis zur Einführung der gepfropften Reben erschauern.

Bei der Yucca handelt es sich um einen waschechten Amerikaner, der jedoch kaum Sorgen bereitet und vielmehr für ein südländisches Flair im Staudenbeet sorgt. Bekannt ist die horstig wachsende Yucca auch noch als Fädige Palmlilie oder einfach nur Palmlilie (Yucca filamentosa).

Ursprünglich findet man die Yucca hauptsächlich im Osten der USA entlang der Atlantikküste von Florida bis hinauf nach Virginia. Obwohl in Europa nicht die „echten“ Yuccas vorkommen, sondern immer nur Hybriden, mögen sie es auch hier warm und trocken. Normalerweise überstehen sie den Winter auch recht gut und glänzen das ganze Jahr über mit ihren leicht bläulichen Blättern, die am Rande leicht fransen.

Die Palmlilie wurde vor allem früher sehr vielfältig genutzt, aus ihr sind Fäden, Tücher oder Körbe entstanden, ein echtes Allroundtalent!

Pflanzt man die Yucca in ein sonniges, trockenes und warmes Beet, so muss man sich oft mehrere Jahre gedulden, bis sich eine Blüte zeigt. Doch das Warten lohnt sich, denn die Blütenstengel überragen die Yucca um einiges und können eine Höhe von bis zu 2 m erreichen. An diesen Blütenrispen öffnen sich nach einiger Zeit zahlreiche große, weiße, glockenförmige Blüten.

Obwohl die Pflanze überreich blüht, erhält man keinen Samen von ihr. Dies ist bedingt dadurch, dass in Amerika eine Motte für die Bestäubung der Yuccas zuständig ist. Diese legt ihre Eier in die Blüte und der Rest wird von den geschlüpften Larven erledigt.

Am besten lassen sich Yuccas mit anderen wärmeliebenden Pflanzen oder Gräsern kombinieren. Ihren exotischen Charme lassen sie am besten in Kies- oder Schotterbeeten spielen in Kombination mit Federgras (Stipa tenuissima) oder dem seinem Namen entsprechend gefärbten Blauschwingel (Festuca cinerea). Doch auch eine blau blühende Akelei, Steppensalbei oder Fetthenne passen in ein Beet mit Palmlilien.

Auch wenn man mehrere Jahre auf eine Blüte an der Yucca-Staude warten muss, so lohnt sich dies allemal. Vor allem, weil die Pflanze durch ihre immergrünen Blätter besticht und das Beet trotz fehlender Blüte nicht leer wirkt.

Aber so spielt das Leben halt und Gertrude Jekyll, eine bekannte englische Gärtnerin, hat mal gesagt: „Ein Garten ist ein wunderbarer Lehrer. Er lehrt Geduld und die Gabe zu warten, er lehrt Fleiß und Sparsamkeit, aber vor allem lehrt er grenzenloses Vertrauen.“ Beim Betrachten der Yucca-Pflanze, die seit fast drei Jahren wächst, ohne dass ich auch nur an eine Blüte denke, wird mir klar, dass doch ein Fünkchen Wahrheit in ihren Worten steckt.

 

Nadine Weirich

Dipl.-Ing. der Landschaftsarchitektur

 

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